Bereits Anfang des Jahres 1990 begannen Jugendliche der deutschen Minderheit sich in eigenen Gruppen zusammenzufinden. Die Bezeichnungen dieser Organisationen waren unterschiedlich, von den meisten wurde die Benennung Jugendforum gewählt.
Das Jugendforum Hermannstadt wurde am 23. Februar 1990 ins Leben gerufen, das Jugendforum Kronstadt und die „Offenen Herzen” Neumarkt im Jahr 1992, gefolgt von dem Jugendforum Schäßburg 1993, Mühlbach März 1994, und Petersdorf ebenfalls 1994, Klausenburg Herbst 1995, Mediasch am 26. November 1996, Zeidner Jugendverein (2000) und Jugendbewegung Fogarasch 2001.
Anfangs funktionierten einige Gruppen mehr als Freundeskreise, doch schon bald schritt man daran sich eigene Satzungen zu geben, auch wenn Anfang der neunziger Jahre noch kaum eine der Jugendorganisationen daran dachte ein eingetragener Verein zu werden.
Dadurch, dass die Arbeit ehrenamtlich geleistet wurde, und Jugendorganisationen meist unter starker Fluktuation leiden, dauerte es länger als bei den „großen“ Forumsorganisationen bis sich stabile Strukturen herausbildeten, und man begann, auch über den eigenen Tellerrand hinauszusehen. Intensivere Kontakte zwischen den siebenbürgischen Jugendgruppen bildeten sich erst ab 1993 allmählich heraus und der Gedanke eine regionale Jugendorganisation ins Leben zu rufen, begann Fuß zu fassen. Das Jugendforum Hermannstadt wurde in diesen Jahren zur Kontaktorganisation Siebenbürgisch-sächsischen Jugend in Deutschland (SJD) und kümmerte sich um die Organisation der Föderationsjugendlager 1991, 1993 und 1995, an welchen Vertreter der siebenbürgisch sächsichen Jugendorganisationen aus Deutschland, Österreich, den USA und Kanada teilnahmen.
Die Notwendigkeit der institutionalisierten Kooperation unter den unabhängig von einander entstandenen Jugendgruppen zeigte sich jedoch immer offensichtlicher. Im April des Jahres 1995 übernahm das Jugendforum Hermannstadt die Initiative und erarbeitete in Absprache mit dem Vorsitzenden des DFDR Dr. Paul Philippi einen Fragebogen aus, welcher an alle Ortsforen verschickt wurde, um Informationen über die Jugendarbeit zu sammeln. Das Ziel war die Gründung von Regionalorganisationen nach dem Modell des “großen Forums” und einem landesweiten Dachverband. Die Rückmeldungen waren zwar spärlich, dennoch boten sie die Grundlage, um die siebenbürgischen deutschen Jugendorganisationen zusammen zu bringen. Am 21. Oktober 1995 wurde der Jugendverband “Siebenbürgen Neue Einstellung” (SNE) ins Leben gerufen und die Satzungen ausgearbeitet. Die Gründenden Mitglieder waren die Jugendforen Hermannstadt, Mühlbach, Petersdorf und Schäßburg. Zum Vorsitzenden wurde der Theologiestudent Emil Olteanu gewählt.
Das Anfangs gewählte Namenskürzel Siebenbürgen n.Ein. führte zu einer intensiven Wahrnehmung in der Presse …
Die ebenfalls 1995 gegründete Jugendzeitschrift “Der Punkt” sollte eine Brücke zwischen den Mitgliedern der SNE werden. Aus finanziellen Gründen musste die Herausgabe jedoch nach der dritten Nummer unterbrochen werden, und wurde erst Ende 1998 wieder aufgenommen.
Bei der Vertreterversammlung der SNE vom 11.11.1996 kam es zu einem Treffen zwischen Vertretern seitens des Deutschen Forums der Banater Jugend (DFBJ), Banat Junge Akademiker (Banat JA) und SNE, und Gästen vom Christlichen Jugenddorfwerk (CJD) aus Deutschland wobei man die Gründung einer landesweiten Arbeitsgemeinschaft unter diesen drei Vereinen besprach. Dieses konkretisierte sich dann bereits am 13. Dezember 1996 durch die Verabschiedung einer gemeinsamen Erklärung der Verbände in dieser Richtung.
Ebenfalls 1996, anlässlich einer vom Jugendforum der Deutschen in Hermannstadt (jfdh) in Zusammenarbeit mit der Evangelischen Akademie Siebenbürgen zum Thema „Investition in die Zukunft! Jugendarbeit im Rumänien der 90er Jahre” organisierten Tagung kam es zur Gründung eines jugendlichen Kreises, welcher sich die Beschäftigung mit der Geschichte und Kultur Siebenbürgens zum Ziel setzte. Als „Schola Septemcastrensis” organisiert der Kreis rund vier Jugendseminare zur Volks- und Landeskunde Siebenbürgens im Jahr, sowie Arbeitseinsätze an historisch bedeutenden Bauwerken.
Im Jahr 1997 erhielt SNE über das CJD als Mittlerorganisation erstmals Fördermittel seitens des Bundesministeriums des Inneren zur Durchführung von Jugendprojekten. Trotzdem war die Vereinstätigkeit rückläufig und die Kassen leer. Als Mitglieder traten die „Offenen Herzen“ Neumarkt und die Jugendforen Kronstadt und Mediasch der SNE bei. Damit stieg die Zahl der Mitglieder der SNE auf rund 350.
Im Laufe des Jahres 1998 begann sich der Verband einzuspielen. Man beschloss, sich gegenseitig über die Veranstaltungen der Mitgliedsvereine zu informieren und die Kommunikation zu intensivieren. Auf der Vertreterversammlung vom 10. Oktober 1998 in Hermannstadt fanden Wahlen statt. Zum Vorsitzenden der SNE wurde der Leiter des Mediascher Jugendforums Ulf Ziegler und zum stellvertretenden Vorsitzenden der Leiter des Kronstädter Jugendforums Albrecht Klein, gewählt.
Die siebenbürgenweit koordinierte deutsche Jugendarbeit hatte sich nun etabliert und wurde von Organisationen im In- in Ausland als Ansprechpartner rezipiert.
Die Mitgliederstruktur des Verbandes bzw. der Filialen wandelte sich im Laufe der 90er Jahre: von Vereinen der Jugendlichen welche der Deutschen Minderheit angehören entwickelten sich Jugendvereine, denen die deutsche Kultur wichtig ist.
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